Umstellung auf Trinkwasserschutz-Armaturen abgeschlossen
Bereits 2001 wurden mit der Trinkwasserverordnung verschärfte Anforderungen an die Trinkwasserentnahme festgeschrieben. Es dauerte aber noch einige Jahre, bis das Thema wirklich auf die Agenda der Feuerwehren kam.
Mit den Normen DIN EN 1717 und speziell dem im Juni 2016 erschienenen DVGW-Beiblatt W405-B1 wurden die Forderungen an die Feuerwehren konkreter, hier explizite Maßnahmen zu treffen.
Seit Erscheinen der Norm DIN 14346 "Mobile Systemtrenner B-FW" im Juli 2018 gibt es eine Schutzarmatur bei Entnahme aus Hydranten, die die meisten Trinkwasserversorgungsunternehmen (Gemeinden, Gebietskörperschaften) verpflichtend vorschreiben.
Hintergrund all dieser technischen Forderungen sind Ereignisse in der Vergangenheit, bei der das wertvolle Gut Trinkwasser durch unsachgemäße Handhabung verunreinigt wurde und so zu erheblichen Beeinträchtigungen bei der Versorgung der Bevölkerung mit Trinkwasser geführt hatten. Die Feuerwehren sind zwar dabei nur einer von vielen Nutzern, die das Trinkwassernetz nutzen, aber aufgrund einiger Besonderheiten (Entnahme mithilfe leistungsstarker Pumpen, Schaumeinsatz, verunreinigte Schläuche, Parallel-Entnahme aus Trinkwassernetz und aus Quellen mit unsauberen Wasser, Druckstöße, etc.) bestehen hier durchaus Gefahren.
Mit der Beschaffung von Systemtrennern allein sind aber nur die absoluten Mindestanforderungen erfüllt.
Auch bei Sammelstücken und Standrohren (Armaturen, die bei Löschwasserfortleitung bzw. der Entnahme aus Unterflurhydranten verwenden werden) hat sich technisch einiges getan.
So verfügen moderne Sammelstücke (DIN 14355) über zwei integrierte, vollautomatische Belüftungsventilen an den Eingängen die vor Schäden durch Unterdruck schützen sowie separate, selbsttätige Rückschlagklappen , die das Zurückfließen von Löschwasser verhindern.
Standrohre (DIN 14375) zur Löschwasserentnahme aus Unterflurhydranten verfügen mittlerweile über zwei integrierte, vollautomatische Belüftungsventile (Schutz vor Schäden durch Unterdruck) und leistungsfähige Rückflussverhinderer in den Ventilabsperrungen.
Die letzten Jahre wurde daher konsequent an der Umstellung auf die aktuellen Armaturen gearbeitet.
So verfügt nun die Feuerwehr Kaikenried über 3 Systemtrenner FW-B (2 Stück für die leistungsstarke Heckpumpe FPN 10-2000 des HLF 20/16 - 1 Stück für die Tragkraftspritze PFPN 10-1000), einen Sicherheitsbehälter an der Einmann-Haspel, um Verunreinigungen des dort angebrachten Systemtrenners zu verhindern, ein Sammelstück A-3B für die Heckpumpe des HLF, ein Sammelstück A-2B für die Tragkraftspritze sowie 2 neue Standrohre (eines wurde auf neuen Stand umgerüstet). Das auf der Einmann-Haspel verlastete Standrohr ist mit unverlierbaren Verschlussstopfen ausgestattet, um dieses bei der Fahrt vor Verunreinigungen zu schützen.
Bei der Feuerwehr Arnetsried ist zudem ein Prüfkoffer stationiert, mit der die Systemtrenner fachlich korrekt jährlich überprüft werden können.
Einzig der mittlerweile geforderte freie Auslauf bei Löschwasserbehältern (Tanks) in Löschgruppenfahrzeugen kann nur bei Fahrzeugneubeschaffungen umgesetzt werden.
Die Gemeinde Teisnach und die gemeindlichen Feuerwehren haben so alles machbare umgesetzt, um unser wertvolles Gut, ein sauberes Trinkwasser, in Zeiten von Dürren und schwindender Grundwasserspiegel bestmöglich zu schützen.