Warnung, Alarmierung und Funk
Die Alarmierung der Einsatzkräfte ist ein wesentlicher Bestandteil der Feuerwehren.
Denn wie sonst sollen die ehrenamtlichen Kameraden wissen, das deren Erscheinen notwendig ist?
Zu Beginn des Feuerwehrwesens gab es mancherorts Trompeter oder Hornisten, die mit ihren Musikinstrumenten die Kameraden herbeiholten. Später ergänzt oder ersetzt durch das Läuten der Kirchenglocken. In Kaikenried wurde laut Aufzeichnungen mit Laufboten gearbeitet. Mit Aufkommen der Telefone wurde der Kommandant angerufen und auch so manche Telefonkette gebildet. Doch all diese Lösungen waren nicht sicher und vor allem nicht schnell genug.
Erst mit Aufkommen der Sirenen wurde die Alarmierung einfacher. Während in großen Städten zum Zwecke des Luftschutzes (Warnung vor anfliegenden Bombern) bereits in den 30er/40er-Jahren des vorigen Jahrhunderts Sirenen verwendet wurden, wurde in Kaikenried erst 1952 eine Sirene installiert. Zuerst auf dem Dach des damaligen Gasthaus Oswald montiert, kam diese später auf das Schulhaus. Mit dem durchdringenden Ton war zum ersten Mal eine schnelle und sichere Alarmierung gewährleistet. Vermutlich in den 70ern wurde die Sirene dann auch auf Funkempfang umgestellt. 2022 wurden in der Gemeinde die alten Motorsirenen vom Typ E57 durch neue elektronische Sirenen ersetzt. In Kaikenried kam diese nun aufs Feuerwehrhaus (Sonnenburg SES-1200), Bärmannsried wurde am Wasserhochbehälter mit einer neuen Sirene (Sonnenburg SES-600) ausgestattet. Diese sind nun auch gegen Stromausfälle gewappnet, beherrschen vordefinierte Sprachdurchsagen und sind für die Bevölkerungswarnung geeignet. Die Steuereinheiten werden TETRA-Sirenen-Einheit (TSE) genannt. In der Alarmierungsbekanntmachung (ABek) ist eine zusätzliche Ersatzalarmierung vorgeschrieben. Diese wird in Kaikenried in Form von Kurbelsirenen vorgehalten.
Die Funkmeldeempfänger (FME), umgangssprachlich liebevoll "Piepser" genannt, kamen erst gegen Ende der 80er bei den Feuerwehren auf. Diese kleinen, Zigarettenschachtel-großen Geräte werden am Gürtel getragen, so hat jeder Feuerwehrdienstleistende seinen Alarmempfänger "am Mann". In den 2000er-Jahren kam dann die Handy-Alarmierung als dritter Alarmierungsweg hinzu, indem über eine Software-Plattform eine SMS an die jeweiligen Handys geschickt wurde. Mittlerweile wird die SMS-Lösung zunehmend von Apps für Smartphones ersetzt.
Im Festjahr 2023 erhielten die Kameraden die neuen digitalen Funkmeldeempfänger der Firma Motorola (Modellbezeichnung: Advisor TPG2200), nun Pager oder - sehr technisch - APRT (Active Paging Radio Terminal) genannt, die auf dem digitalen Funkstandard TETRA basieren.
Der Funk ist ebenfalls ein wichtiges Führungsmittel der Feuerwehren, erlaubt er es doch, dass alle Einsatzbeteiligten auf gleichem Informationsstand bleiben. In Deutschland hatten die Berufsfeuerwehren in den 50er Jahren des vorigen Jahrhunderts die ersten Funkgeräte. In der Fläche dauerte es allerdings noch. Erst gegen Ende der 1970er Jahre kam der Funk zunehmend bei allen Feuerwehren an. Die vorherigen Fahrzeuge der FFW Kaikenried, das Kaikenrieder LF8-Schwer und das MZF hatten je ein "FuG 8b-1" an Bord, wobei FuG für Funkgerät steht. Diese Geräte erhielten auch in die Nachfolgefahrzeuge HLF 20/16 und MTW. 2016 wurden die Fahrzeuge mit dem neuen Digitalfunkgeräten "SRG3900" der Firma Sepura ausgestattet, denn der schon lange angekündigte digitale Behördenfunk auf TETRA-Standard hielt endlich in Deutschland Einzug. Diese werden nun MRT (Mobile Radio Terminal) genannt.
Als Handfunkgeräte, das sind jene, die die Einsatzkräfte an der Einsatzstelle persönlich mitführen, waren lange Zeit die sperrigen FuG 10 das Maß aller Dinge. In den 2000er kamen die kompakteren FuG 11b, leichter im Gewicht und mit mehr Funktionen. Seit der Einführung des Digitalfunks sind die STP9038 von Sepura, HRT (Handheld Radio Terminal) genannt, in ausreichender Anzahl auf den Fahrzeugen verlastet. Auch das Feuerwehrhaus ist seitdem mit einem Funkgerät ausgestattet.
Funk- und Alarmierungsgeräte
Viele Geräte finden hierfür ihre Anwendung. Nachfolgend werden einige exemplarische Geräte vorgestellt.