Persönliche Schutzausrüstung (PSA)
Jeder aktive Kamerad der Feuerwehr Kaikenried hat eine ihm zugeteilte Ausrüstung, die ihn und seine Gesundheit schützen soll. Im Einzelnen sind dies bei uns:
Feuerwehrhelm nach DIN EN 443 und DIN EN 16471 / DIN EN 16473
Zum Schutz vor Kopfverletzungen, in Verbindung mit dem heruntergeklappten Visier zum Schutz vor Splittern bei der technischen Hilfeleistung. Die Feuerwehr Kaikenried nutzte jahrzehnelang den Alu-Helm nach DIN 14940, der sich über Jahrzehnte in den deutschen Feuerwehren bewährt hat. Allerdings gab es beim alten Alu-Helm auch einige Nachteile. Manche Modelle mit älterer Plastikspinne im Kopfinnenteil waren generell nicht mehr zulässig, der Tragekomfort ließ zu wünschen übrig, und die später hinzugekommenen Helmlampen ließen den Helm immer schief am Kopf anliegen. Darüberhinaus gab es Sicherheitsbedenken seitens der Unfallversicherer bei Einsätzen im Innenangriff mit elektrischen Gefahren und auch die Zusatzausstattung ließ zu Wünschen übrig. Deshalb wurde 2023 die Kaikenrieder Feuerwehr komplett mit neuen Helmen vom Typ MSA F1XF ausgestattet. Neben einem Aramid-Wolle-Nackentuch, dass sich gegenüber den alten Leder-Nackentüchern der DIN-Alu-Helme nicht mehr verformen kann, besitzt es eine integrierte Schutzbrille und ein Schutzvisier, die beide im Helm integriert sind, eine eingebaute Beleuchtungseinheit, die beidseitig den Arbeitsbereich ausleuchtet und ein angenehm zu tragende Leder-Innenausstattung, die leicht zu desinfizieren ist. Der Helm erfüllt die Normen für (Innen-)Brandbekämpfung, technische Rettung (THL) und Vegetationsbrandbekämpfung.
Flammschutzhaube nach DIN EN 13911
Diese Haube wird von Atemschutzgeräteträgern nach dem Aufsetzen der Atemschutzmaske übergestreift, um die Hautpartien am Kopf zu schützen die sonst durch keinen Bekleidungsgegenstand abgedeckt werden. Dies kann im Ernstfall vor schwereren Verbrennungen schützen oder diese zumindest abmildern. Es wird ein zweilagiges Modell benutzt mit Gummizügen und einer ausreichenden Überlappung bis in den Schulterbereich.
Leichte Schutzjacke und Schutzhose nach DIN EN ISO 11612
Viele Jahre lang wurde der Bayern 2000-Schutzanzug verwendet. Qualitätsmängel und eine lange Nutzungsdauer mit Verschleißerscheinungen führten zu einer Neubeschaffung. Jetzt verwendet die Feuerwehr Kaikenried die TH-Jacke und -Latzhose der Firma LHD. Diese sind einlagig gestaltet und sind die Standard-Ausstattung für jegliche Einsatzarten, ausgenommen Schlechtwetter-Einsätze und Innenbrandbekämpfung.
Feuerwehrüberjacke und -überhosen nach DIN EN 469
Die Feuerwehrüberjacke ist eine universell einzusetzende Jacke für jeden Einsatz. Sie entspricht in der Schutzwirkung vor Hitze und Beflammung der EN 469, und erfüllt somit höchste Anforderungen. Ermöglicht wird dies durch den 3-lagigen Aufbau mit einer Außenlage aus Nomex-Oberstoff, einer Nässesperre, und einem innenliegenden Isolationsfutter. Die Nässesperre verhindert ein Eindringen von Wasser in das Futter, lässt gleichzeitig jedoch den Luftaustausch zu und der Schweiß des Trägers kann zumindest teilweise nach außen abgeführt werden. Gerade auch bei Regeneinsätzen haben sich die Jacken mit Membrane bewährt, da keinerlei Feuchtigkeit nach innen durchdringen kann und der Feuerwehrdienstleistende somit trocken seine Arbeit verrichten kann. Das Isolationsfutter verhindert Verbrennungen des Feuerwehrdienstleistenden, wenn er der Hitze einmal zu nahekommen sollte. Das Gleiche gilt für die Überhosen (der Begriff hat sich so etabliert, wenngleich die Hosen so ausgelegt sind, dass darunter keine zusätzliche Hose getragen werden muss), die ebenso Pflichtausstattung für jeden Atemschhutzgeräteträger sind. Sie erfüllen jedoch im Gegensatz zur Überjacke keine spezielle Schutzfunktion bei Schlechtwetter, weshalb die Hosen nur für Atemschutzgeräteträger beschafft werden, während die Überjacken zur Grundausstattung des Feuerwehrdienstleistenden gehört.
Eingesetzt werden bei der Feuerwehr Kaikenried die Jacken und Überhosen der Firma LHD, Model "V-Force" bzw. des Nachfolgermodels "Savivor".
Feuerwehrhandschuhe nach DIN EN 388
Diese Handschuhe werden landläufig als "THL-Handschuhe" bezeichnet, da sie zum Einen vor mechanischen Verletzungen schützen, aber auch eines besseres Tastgefühl besitzen. Dafür sind sie für die Innenbrandbekämpfung ungeeignet, da sie gegen Hitze und Flammen kaum Schutz bieten. Verwendet wird das Modell "Penkert Bad Boy 2.0".
Sie ersetzen die alten Leder-Stulpenhandschuhe. Diese waren ebenso gegen Hitze nur schlecht geeignet und bei Wasserkontakt verhärteten sie mit zunehmenden Alter. Darüber hinaus hatte man kaum Tastgefühl, weshalb die klassischen Lederhandschuhe ungern getragen wurden.
Feuerwehrhandschuhe nach DIN EN 659
In der Feuerwehr Kaikenried wird für die Atemschutzgeräteträger der "Atemschutz-Handschuh" der Firma ESKA "TRITON 5F" verwendet. Diese Handschuhe können auch höhere Temperaturen verkraften und schützen die Hände der Atemschutzgeräteträger vor Hitze, Flammen und mechanischen Verletzungen.
Stiefel nach DIN EN 15090
Im Einsatz sind Lederstiefel verschiedener Typen, die allesamt mit einer Stahlkappe und einer antistatischen Sohle versehen sind. Größtenteils wird das Stiefelmodel "Jolly Supperleggera" verwendet, manche nutzten noch den Vorgänger, den Schlupfstiefel "Florian Europe" von Haix. Bei Neubeschaffungen wird jetzt auf das Model "Haix Fire Eagle 2.0" gesetzt.
Wintermütze
Wenn es kalt wird im Winter, braucht der Kopf Schutz gegen Abkühlung. Dazu haben wir Wollmützen im Stile der HuPF-Bestreifung beschafft, die Kopf und Ohren schön warm halten und gegebenfalls auch unter dem Helm getragen werden kann. Bei richtig schneidenden Eis-Wind kann auch auf ältere Flammschutzhauben zurückgegriffen werden.
Weitere PSA
In der DGUV Information 205-014 "Auswahl von persönlicher Schutzausrüstung für Einsätze bei der Feuerwehr – Basierend auf einer Gefährdungsbeurteilung" sind zahlreiche weitere persönliche Schutzausrüstungen definiert, die bei der Feuerwehr für unterschiedliche Einsatzarten zum Tragen kommen. In der Feuerwehr Kaikenried sind dies speziell:
- Wathose bei Einsätzen im Wasser bzw. überflutete Bereiche
- Atemschutzgeräte (PA) für Arbeiten in verrauchten/brennenden/erstickenden Umgebungen
- Schnittschutzhose und Forsthelm bei Arbeiten mit der Motorsäge, z.B. Sturmeinsätze
- Hitzeschutzmantel Form II, bei Außenbrandbekämpfung mit extremer Strahlungshitze
- Absturzsicherungsgurte, zum Sichern gegen Absturzgefahren
- BC-Schutzanzug (Einweg-Schutzanzüge) in Verbindung mit Atemschutz (Pressluftatmer oder Kombinationsfilter) und Chemikalienschutzhandschuhen bei Einsätzen mit biologischen oder chemischen Gefahren
- Insektenschutzanzug, bei Gefahr durch aggressive Insekten, z.B. Wespen
- Warnwesten, zum Schutz bei Arbeiten im Verkehrsraum
- Funktionswesten, um spezielle Führungsfunktionen (Staffelführer, Gruppenführer, Einsatzleiter, Atemschutzüberwachung) zu kennzeichnen.
Jugendfeuerwehr-PSA
Die Jugendfeuerwehr Kaikenried hat ihre eigene Schutzausrüstung, basierend auf der Bekleidungsordnung der Deutschen Jugendfeuerwehr, die gewährleisten soll, dass alle Jugendfeuerwehren Deutschlands ein einheitliches Erscheinungsbild haben. Diese wird bei Übungen getragen. Für leichtere Aufgaben, wie der allgemeinen Jugendarbeit stehen unseren Jugendlichen Funktionsshirts der Bezirksjugendfeuerwehr Niederbayern zur Verfügung. Die Jugendfeuerwehr-PSA besteht aus:
- Blouson (leichte Jacke)
- Wetterschutzparka (Überjacke)
- Latzhose oder Bundhose
- Schutzstiefel (Schlupfstiefel)
- Schutzhandschuhe blau-orange
- oranger DJF-Helm