Verhalten bei Stromausfall
Die europäischen Stromnetze haben ein hohes technisches Niveau. Aber trotz diesem im weltweiten Vergleich sehr guten Stromnetz ist es auch nicht vor Stromausfällen gefeit.
Denkbar sind lokale Ausfälle z.B.
- durch einen Trafobrand in einem Umspannwerk oder
- eine kaputte Hochspannungsleitung durch einen Windbruch von Bäumen
- usw.
Oder regionale bis hin zu bundesweiten oder sogar europaweiten Ausfällen:
- durch eine sogenannte "Dunkelflaute", also durch starke Bewölkung mit wenig Sonnenlicht und gleichzeitiger Windstille, bei der die erneuerbaren Energien zum großen Teil ausbleiben
- durch "Brownouts", also von den Energieversorgern gezielt herbeigeführten regionalen Ausfällen, um das Stromnetz in seiner Gesamtheit vor Überlast zu schützen
- durch "Blackouts", also großflächigen Ausfällen, die durch Kaskadeneffekte im Stromnetz oder durch Cyberangriffe (z.B. hybride Kriegsführung) entstanden sind
Wichtig ist dabei zu wissen, dass ein Stromausfall in praktisch alle Lebensbereiche eingreift. Egal ob Wasserversorgung, Klospülung, Kühl- und Gefrierschränke, Licht, Zapfsäulen an den Tankstellen, Geldautomaten und Supermärkte, Ampeln und Schrankensteuerungen, Computer, Internet, Heizungen, Alarmanlagen, Küchengeräte, Handymasten...es gibt fast nichts mehr in unserer heutigen Welt, dass dann noch funktioniert. Selbst Geräte mit Akku wie Handys sind oft nur noch wenige Stunden einsatzbereit, von der fehlenden Datenverbindung bereits abgesehen, da die Handymasten der Mobilfunkbetreiber meist nur für 30 Minuten per USV (Batterie) weiterversorgt werden. Auch diese Seite werden Sie bei Stromausfall nicht mehr anschauen können!
Das fatale an Stromausfällen ist, dass man dann auch von allen Informationen abgeschnitten ist. Die Gefahr, dass Gerüchte und Verschwörungstheorien um sich greifen und eine unruhige Stimmung in der Bevölkerung entsteht, ist besonders groß. Man weiß nicht, was passiert ist, was um einen herum geschieht und wie lange der Ausfall dauert. So etwas kann natürlich sehr beängstigend sein. Zudem trifft einem ein Stromausfall immer aus dem heiteren Himmel.
Vorbereitung ist daher sehr wichtig, um zumindest einige Tage überbrücken zu können.
Dazu gehört:
- genügend Wasser (Hinweise des BBK beachten!)
- ausreichend Essen, und die Möglichkeit, dieses stromunabhängig auch warm zubereiten zu können (z.B. Campingkocher).
- Achten sie dabei jedoch darauf, möglichst draußen zu kochen (CO-Gefährdung und Brandgefahr!)
- ein UKW-/DAB+-Handkurbelradio, um Informationen empfangen zu können (die Radiosender der öffentlichen Rundfunksender sind dafür ausgelegt, auch bei Stromausfall eine zeitlang senden zu können).
- warme Kleidung und Decken für den Winter
- Kerzen für die Raumbeleuchtung sowie Feuerzeug/Streichhölzer vorhalten.
- Bei Kerzen diese immer in einem feuerfesten Gefäß oder auf einer feuerfesten Unterlage benutzen
- Feuerlöscher oder Wassereimer zum schnellen Löschen sollten bereitstehen
- regelmäßig lüften, da Kerzen viel Sauerstoff verbrauchen
- ggf. ein Notstromaggregat/Stromerzeuger, um wichtige Geräte zumindest stundenweise mit Strom zu versorgen. Ein gewisser Vorrat an Kraftstoff ist dann jedoch notwendig.
- Machen sie sich im Vorfeld Gedanken, welche Geräte sie wie lange versorgen wollen und ob das Aggregat diese auch versorgen kann
- ermitteln sie den Treibstoffverbrauch für den Betrieb der angedachten Verbraucher, damit sie den Vorrat entsprechend dimensionieren können
- Halten sie aufgeladene Powerbanks sowie ausreichend Batterien vor, um wichtige kleinere Geräte betreiben zu können
- Es sollte genügend Bargeld im Gebäude (diebstahlgesichert!) vorhanden sein, um einige Tage ohne Geldautomaten und Kartenbezahlung überbrücken zu können
- Suchen sie bei Notfällen den nächsten KatLeuchtturm auf
- Helfen sie auch anderen!!! In außergewöhnlichen Lagen muss die Gesellschaft als Gemeinschaft zusammenstehen. Hollywood-Filme, die einen Zusammenbruch der Gesellschaft zeigen, sind ein schlechtes Vorbild. Umso mehr eine Gesellschaft zusammenhält und sich gegenseitig hilft, umso weniger drastisch werden die Auswirkungen für den Einzelnen.
Weiterführend Informationen:

